Bild: valides css Jubilaeum

Veranstaltungsberichte

DAV-Sektion Tutzing am 25./26.01.2003 in der Wattener Lizum
mit Fredi Hubner und Martin Körner



Am Samstag, Treffpunkt noch im Dunkeln (6:30Uhr) am Wellenbad in Penzberg, Fahrt über den Achensee nach Wattens wird lediglich durch Schneeketten-Aufziehen unterbrochen. Nach dem Abstellen der Autos (Parkplatz Walchen) und Verteilen der Ausrüstung (Piepser, Sonden, Schaufeln), fährt der erste Schwung mit dem Jeep zur Lizumer Hütte hoch, während der zweite schon mal die ersten Schritte mit den Tourenskiern wagt, um den Taxiweg zu verkürzen. Der unerbittliche Taxifahrer verlangt aber trotzdem noch seine 7,- Euro pro Kopf...Nach der Aufteilung der gemütlichen Kojen, machen wir in der Hütte Brotzeit (ca. 11 Uhr) und eine erste Lagebesprechung.


Bild: Vor der Huette
 
Bild: im Schnee




Das Wetter ist genial, jedoch laut LLB lauert Gefahrenstufe 3 (ca. 30 cm frischer Neuschnee) und Vorsicht ist geboten! Wir gehen in zwei Gruppen: Martin mit Heike, Ildi, Stefanie, Matthias, Barbara und Rosi, Fredi mit Martina, Herbert, Jeanette, Sandy, Axel und Reni. Nach Material-Abchecken, Piepserkontrolle, Hund-Abschütteln (liebt besonders Fredis Skihose) brechen wir Richtung Mölser Scharte (ca. 2400m) auf. Martins Gruppe spurt sehr verantwortungsbewusst.Wir machen immer wieder Lernunterbrechungen für praxisnahe Erklärungen, Führerwechsel und Beurteilung evtl. neu auftretender Gefahren: Windverfrachtungen, Hangneigung, Entlastungsabstand bei Hangquerung, Spitzkehren (Endspurt zum Gipfel). Dann endlich Bergheil und absolutes (wenn auch frostiges) Gipfelglück bei super Aussicht.

 


Hurtig Umziehen und Essen, dann wieder los: Die geile Tiefschneeabfahrt haben wir uns verdient! So manchen zerlegt es im weichen Puderzucker (Bombentrichter), doch es kommen alle, trotz vorheriger Zweifel, gut (und stolz) ins Tal, wo die netten Wirtsleute schon mit einem leckeren Abendessen warten. Vorher wird von Fredi und Martin jedoch noch ein Theorie-Stündchen eingebaut: Tourenplanung- und Durchführung, Wetterbericht und Snowcard intensiv, aber nicht zu trocken (erstrecht nicht beim Weißbier..). Die Hütte gehört uns fast alleine, trotzdem sitzen wir nach dem Essen alle gemütlich an einem Tisch zusammen. Am Sonntagmorgen dichter Schneefall - was tun? Nach LLB und Aussagen des Wirts, ist die Tour zur Torspitze möglich, aber nur bei guter Sicht. Deshalb wird nach dem Frühstück und Zusammenpacken erst mal draußen mit den VS-Geräten und Sonden geübt. Interessant ist der Unterschied zwischen den einzelnen Piepsern und die Erfahrung, dass es nicht so einfach ist. Fredis Brotzeit im vergrabenen Rucksack wird doch noch gerettet - Üben, üben!

 



Der Schneefall stoppt, und die zwei Teams machen sich endlich auf den Weg, oberhalb des Truppenübungsplatzes, zur Torspitze (2663m). In der gestrigen Spur vom Wirt steigen wir durch immer schlechteres Wetter. Erst gibt es noch Hoffnung auf Sonne, dann entscheiden wir uns nach wiederholten Lagebesprechungen und immer dichterem Nebel schweren Herzens zur Umkehr und fahren in der Spur zurück Richtung Hütte. Diesmal werden eindeutig mehr Bombentrichter gelegt, da saukalt, Piste steiler und diverse Ermüdungserscheinungen. Trotzdem haben wir viel Spaß, erkunden nebenbei ein Biwak-Iglu der Soldaten und wedeln schließlich die Forststraße hinunter zum Parkplatz. Ein unverwüstlicher Teil unserer Truppe nimmt noch die Waldvariante mit. Wir sortieren alles auseinander und nehmen in einer gemütlichen Wirtschaft am Weg Abschied.




Bild: vor der Huette
 

Ein herzliches Dankeschön an Martin und Fredi, denen es gelungen ist, uns ganz locker die wichtigsten Dinge für Skitouren und den nötigen Respekt davor "einzuimpfen". Gut war auch die Schlechtwettererfahrung für uns Anfänger: wann es soweit ist, umzukehren, auch wenn es 100m unterhalb des Gipfels sein muss! Ein anderes Mal sind die Gegebenheiten bestimmt wieder besser - und ich wette, einige sind an den nächsten Wochenenden wieder losgezogen...
Reni Zapletal