Entsorgung
Seit der Hütteneröffnung 1908 war das
Hüttenabwasser mit einer 3-Kammer- Ausfaulgrube entsorgt
worden, was durch das Wasserwirtschaftsamt Weilheim als absolut
unzureichend befunden wurde. Ein Anschluß an die
Benediktbeurer Ortskanalisation kam wegen der 12 km
Anschlußlänge im alpinen Bereich nicht in Frage, sodass
nach anderen Wegen gesucht werden mußte. Forderungen waren:
Verfahrenstechnik so einfach wie möglich, kein Bedarf an
Fremdenergie (Schwerkraftprinzip), hohe biologische Wirksamkeit,
auch für Spitzenbelastung ausreichende Kapazität und eine
gute Einpassung in die alpine Landschaft. Die Lösung durfte
auch die Leistungs- und Finanzkraft der Sektion nicht
überfordern.
Bei der neuen Anlage werden Schadstoffe über Fettabscheider
ausgefiltert, Vorklärung erfolgt über zwei Felskavernen
mit 24 Kubikmeter Nutzinhalt, Nachklärung in zwei weiteren
Kavernen. Schließlich folgen drei gut in die Alpinlandschaft
eingebettete und schon lange eingegrünte Nachklärteiche
mit rund 800 Quadratmeter Wasserfläche. Sie gewährleisten
mit der neuen Anlage die Einhaltung der strengen DIN-Normen
für die Abwasserentsorgung.
Wie gut das funktioniert und wirkt, beweist die vielfältige Frosch- und Lurchpopulation in den Klärteichen. Daß dort auch Fischbrut sich tummelt, zeigt die gute Wasserqualität. (Vermutlich haben das Wildenten mit an ihrem Gefieder anhaftenden Fischrogen aus Talgewässern bewirkt) So gewährleistet die alpine Kläranlage, daß die Hüttenabwässer die Umwelt nicht belasten. Ein elektrischer Weidezaun verhindert, daß Almtiere zu den Teichen gelangen. Die Inhalte der Klärkammern werden einmal pro Jahr in ein Trockenhaus gepumpt und für den Abtransport ins Tal zwischengelagert.
Wer denkt schon groß darüber nach, wenn er nach Speise und Trank sich erleichtert, wie viel Mühe, Arbeit und Finanzen die Sektion aufwenden mußte, um diesen hohen Standard an Umweltschutz zu erzielen? Die Anlage benötigt, außer dem einmaligen Pumpen, keine Zusatzenergie. Danken Sie der Sektion für ihr Umweltengagement durch eine Übernachtung (oder auch mehr!) auf der Tutzinger Hütte!